Presseinformation

Deka Digital Asset Monitor: Mangel an Planbarkeit lässt Marktteilnehmer zögern

  • Erstmals Handel von tokenisierten Wertpapieren
  • Unsicherheiten bei Rahmenbedingungen bremsen Entwicklung
  • Marion Spielmann: „Die Blockchain-Technologie macht den Kapitalmarkt effizienter und stärkt den Finanzstandort Europa. Das Potenzial muss weiter gefördert werden.“
 
Frankfurt, 17.07.2025

Der Deka Digital Asset Index bildet die Entwicklung tokenisierter Wertpapiere nach dem Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) ab. Er sank von 4.212 Punkten am 31.12.2024 auf 1.361 Punkte am 30.06.2025. Grund dafür liegt im Emissionsvolumen, das von 615 Mio. EUR im zweiten Halbjahr 2024 auf 98 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2025 schrumpfte. Die Anzahl der Neu-Emissionen hingegen ist im ersten Halbjahr 2025 um 40 gestiegen und verzeichnet den höchsten Wert seit Einführung des eWpG. Es waren zuletzt vor allem kleinere Unternehmen, die die Technologie produktiv nutzten.
 
Die Handelbarkeit von tokenisierten Wertpapieren machte Fortschritte. „Ein funktionierender Markt braucht Liquidität. Die Sekundärmarktfähigkeit ist dafür essenziell“, sagt Marion Spielmann, COO Bankgeschäftsfelder und Verwahrstelle der DekaBank. In den letzten Monaten konnten verschiedene Transaktionen verzeichnet werden. Beispielsweise erwarb die KfW einen Blockchain-basierten Pfandbrief der Berlin Hyp AG von der DekaBank. Die Abwicklung erfolgte über etablierte Prozesse und Zahlungssysteme mit der DekaBank als Depotbank. „Investoren brauchen keine Blockchain-Anbindung oder eigene Wallet, um die Vorteile der Technologie zu nutzen“, so Marion Spielmann. Darüber hinaus hat das Unternehmen 21X AG Ende 2024 die Zulassung für den Betrieb einer Handels- und Abwicklungssystemplattform unter dem DLT Pilotregime erhalten, wo nun auch ein erstes tokenisiertes Wertpapier zur Verfügung steht.

Gerade Banken und institutionelle Akteure stellt das Umfeld aber derzeit noch vor Herausforderungen. Ein großes Hindernis ist die potenziell höhere Eigenkapitalhinterlegung für tokenisierte Wertpapiere, die das (BCBS) und die European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA) diskutieren.
 
Im Jahr 2024 waren – bedingt durch die ECB Trials – viele traditionelle Player in den Digital-Asset-Markt eingestiegen, haben Know-how entwickelt und marktreife Transaktionen realisiert. „Das aufgebaute Potenzial aus aktiven Marktteilnehmern und fertigen Prozessen muss weiter gefördert werden. Die Blockchain-Technologie macht den Kapitalmarkt effizienter und stärkt den Finanzstandort Europa“, sagt Marion Spielmann. „Die Entwicklung könnte in hohem Maße davon profitieren, wenn etablierte Finanzinstitute ihre stabilen Strukturen und Netzwerke nutzten, um neue Teilnehmer zu gewinnen und den Markt weiterzuentwickeln.“
 
Ein Schritt in die richtige Richtung ist das kürzlich beschlossene zweigleisige Rahmenwerk der Europäischen Zentralbank, das den Einsatz von Zentralbankgeld für Transaktionen auf Distributed-Ledger-Technologie-Plattformen ermöglichen soll. In der ersten Stufe steht die möglichst reibungslose Anbindung von DLT-Plattformen an bestehende Zentralbanksysteme im Fokus, um so eine risikoarme und schnelle Abwicklung von Wertpapiertransaktionen zu ermöglichen. Die Umsetzung dieser Stufe wird in 2026 erwartet. Langfristig soll in der zweiten Stufe eine tiefere Integration von DLT-Plattformen und Zentralbankgeld erfolgen, um die Potenziale der Technologie umfassender auszuschöpfen.
 
Bildmaterial der Deka und der neuen Standorten finden Sie hier.

Über die Deka

Die Deka-Gruppe, bestehend aus der DekaBank Deutsche Girozentrale (DekaBank) und ihren Tochtergesellschaften, ist das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen und Teil der Sparkassen-Finanzgruppe. Mit einem verwalteten Vermögen in Höhe von 416 Mrd. Euro (per 31.12.2024) sowie 5,7 Millionen betreuten Depots ist sie einer der größten Wertpapierdienstleister und Immobilien-Asset Manager in Deutschland. Die Deka-Gruppe bietet Investmentlösungen und Dienstleistungen für private und institutionelle Anleger an und richtet ihr Angebot an den Anforderungen ihrer Eigentümer, den Sparkassen, aus.

Über den Deka Digital Asset Monitor

Der vom Frankfurt School Blockchain Center, intas.tech und der Deka mit WM Datenservice als Datenlieferant entwickelte Monitor hat zum Ziel, die Entwicklungen rund um den Markt tokenisierter Wertpapiere (Kryptowertpapiere gemäß eWpG) abzubilden und Aussagen über dessen Reifegrad zu treffen. Der Digital Asset Index ist eine Berechnung aus den zwei gewichteten Hauptfaktoren Anzahl und Volumen der Emissionen. Die Erhebung stützt sich auf Daten von WM Datenservice, die Kryptowertpapierliste nach § 20 Abs. 3 eWpG veröffentlicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleitungsaufsicht (BaFin) und den Bundesanzeiger herausgegeben durch das Bundesministerium der Justiz.

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