Engagiert für Architektur: der Internationale Hochhaus Preis

Seit 2004 zeichnen die Deka, die Stadt Frankfurt am Main und das Deutsche Architekturmuseum (DAM) zukunftsweisende Hochhäuser aus.

Gebäude entwerfen, gestalten und konstruieren sind Aufgaben der Architektur. Sie prägt die Umwelt, formt Städte in Aussehen und Struktur, kann Heimat stiften und Identität schaffen. Architektur ist ein wichtiger Teil im Alltag der Menschen und einer der Förderschwerpunkte der Deka. Mit dem Internationalen Hochhaus Preis (IHP) prämieren wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnern Gebäude, deren nachhaltige Bauweise beispielgebend ist, die auf innovative Technik setzen und ihren Nutzerinnen und Nutzern eine optimale Aufenthaltsqualität anbieten. Die Preisträger verbinden diese und weitere Kriterien mit außergewöhnlichem Design und treiben die Hochhausarchitektur international voran.

Der IHP ist der erste Preis für Hochhäuser weltweit. Seit 2004 wird er alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main in der Paulskirche feierlich verliehen. Initiiert, kuratiert und organisiert wird er in partnerschaftlicher Kooperation vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der Deka.

Der nächste IHP wird im November 2024 verliehen.
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Dr. Matthias Danne, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands

Mit unserem Engagement für den Internationalen Hochhaus Preis möchten wir den Fokus auf zukunftsweisendes, nachhaltiges und wirtschaftliches Bauen richten.

Das Bürohochhaus Quay Quarter Tower in Sydney gewinnt den Internationalen Hochhaus Preis 2022/23

Der Büroturm Quay Quarter Tower in Sydney, Australien, vom Architekturbüro 3XN aus Kopenhagen hat den Wettbewerb um das
weltweit innovativste Hochhaus gewonnen. Das Gewinnergebäude überzeugte die Jury als innovative Lösung für nachhaltiges Bauen in einer Zeit gestiegener ökologischer Herausforderungen: Ein Großteil des Rohbaus des bestehenden Hochhauses aus den 1970er-Jahren wurde nicht abgerissen, sondern in den Neubau integriert.

3XN hat einen Entwurf entwickelt, der die Bruttogeschossfläche bei gleicher Grundfläche vergrößert und darüber hinaus nicht weitergenutzte Materialien im Bestandsbau wiederverwendet. Träger, Platten und Teile des Kerns wurden erneut verwendet, sodass über 12.000 Tonnen Kohlenstoff eingespart werden konnten – das entspricht 8.800 Flügen zwischen Kopenhagen und Sydney. Zudem wurde bei der Planung
darauf geachtet, die Wärmelasten zu optimieren sowie den Energiebedarf zu senken und gleichzeitig umfangreiche natürliche Belichtung zu gewährleisten. Laut Jury ist der Quay Quarter Tower eine außergewöhnliche Kombination aus Upcycling und Nachverdichtung.

Der Quay Quarter Tower in Sydney

Die übrigen Finalisten 2022/23

10 Jahre IHP - Eine besondere Bilanz

2022 wurde der IHP zum zehnten Mal vergeben. Seit seinem Start Anfang des Jahrtausends begleitet er den weltweit andauernden Boom des Hochhaus-Baus, einer architektonischen Paradedisziplin.
 
Der Preis wird auf Basis weltweiter Nominierungen vergeben: 2022 waren es 34 Projekte aus 13 Ländern. In den vergangenen zehn Runden des IHPs waren es insgesamt 255 Nominierungen, davon fünfzigmal China und vierzigmal USA. Und Europa? Deutsche Projekte wurden sechzehnmal nominiert, gefolgt von Großbritannien mit 10 Nominierungen.
 
Ein anderes Bild ergibt sich bei den Preisträgern: Von den neun Gewinnergebäuden sind vier in Europa zu finden (Den Haag, Barcelona, Mailand, Stockholm), zwei in den USA (New York) und jeweils eines in Thailand, Australien und Mexiko. Was alle Gewinnergebäude gemeinsam haben: Sie denken zum Zeitpunkt ihres Entstehens die Typologie des Wolkenkratzers weiter und geben diesem Gebäudetypus zentrale Impulse, die in der Architektur aufgegriffen werden.
 
Auch wenn, insbesondere in den vergangenen Jahren, nirgends auf der Welt so viele Hochhäuser wie in China errichtet werden, etabliert sich die Typologie Hochhaus weltweit. In immer mehr europäischen Städten wird über den Bau von Hochhäusern diskutiert und auch in Afrika entstehen sukzessive neue Türme. Beim IHP 2020 und 2022 wurde jeweils ein Hochhaus in Nordafrika (Marokko, Algerien) nominiert.
 
In den vergangenen Jahren hat es der IHP geschafft, die Bedeutung der Hochhausarchitektur in die Öffentlichkeit zu tragen. Verantwortungsvolle Planung, Wirtschaftlichkeit und eine Gestaltung, die soziale und ökologisch nachhaltige Kriterien in den Vordergrund rückt, sind wichtige Aspekte beim IHP. Die Gewinnergebäude sind Beispiele dafür, wie wir uns das Bauen in der Zukunft vorstellen können.

Ungewöhnliche Formen und herausragende Konzepte: Der IHP zeichnet die besten Hochhäuser der Welt aus. (Foto: © Hufton + Crow)

Alle Preisträger des IHP auf einen Blick

Bisher haben neun Architekturbüros und Bauherren den Internationalen Hochhaus Preis erhalten. Das Deutsche Architekturmuseum (DAM), die Deka und die Stadt Frankfurt vergeben den Preis gemeinsam.

Gewinnerstatuette von Thomas Demand (Foto: © Uli Maier BFF).

Internationaler Hochhaus Preis - der erste Hochhauspreis weltweit

Der IHP zeichnet Hochhäuser aus, die mit mehr als ihrer reinen Höhe aus der Menge hervorstechen. Wichtige Kriterien sind neben Nachhaltigkeit, Technik und Wirtschaftlichkeit auch innovatives Design oder eine besonders gelungene Einbindung des Bauwerks in das jeweilige Stadtbild. Die wechselnde Jury besteht aus vier international renommierten Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Architektur, Ingenieurswesen und Architekturkritik sowie Repräsentantinnen und Repräsentanten der Deka, der Stadt Frankfurt am Main und des Deutschen Architekturmuseums (DAM).

Der Preis geht an die Architektin oder den Architekten und den Bauherrn gemeinsam. Sie erhalten eine Skulptur des renommierten Künstlers Thomas Demand und ein Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro, das die Gewinnerinnen und Gewinner an Institutionen im Bereich Architektur und Städtebau spenden.

2020 ging das Preisgeld an Archis, ein Think Tank, der sich mit der Bedeutung der Architektur für den Menschen und ihrer Rolle als Kulturmedium beschäftigt. Im Projekt Architecture of peace wird untersucht, wie Städte nach Kriegen wiederaufgebaut werden können, um sozialen Zusammenhalt zu schaffen. Außerdem gibt „Archis“ Publikationen heraus, u.a. das Magazin „Volume“.
 
Ziel des IHP ist es, die Bedeutung der Architektur in die Öffentlichkeit zu tragen und ein Bewusstsein für sie zu schaffen. Verantwortungsvolle Planung und eine Gestaltung, die soziale und ökologisch nachhaltige Kriterien in den Vordergrund rückt, sind wichtige Aspekte beim IHP. Als Mitbegründerin des Preises unterstützen wir damit die Vorbildfunktion der Gewinnergebäude für das Bauen in der Zukunft.