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22.05.2023

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5 Min.

Für Superhirne geht’s aufwärts

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Leistungsfähige KI-Anwendungen werden in den kommenden Jahren zu einem Wettbewerbsfaktor in fast allen Sektoren. Zwei Deka-Fondsmanager zeigen auf, welche interessanten Unternehmen an der neuen Technologie partizipieren könnten und wie es um die Chancen und Risiken bestellt ist.

Montagmorgen um 8 Uhr an der Universitätsklinik in Halle: In einem der zahlreichen OPs entfernt ein Ärzteteam einen Nierentumor. Das Besondere dabei: Der leitende Chirurg führt nicht selbst das Skalpell. Er sitzt an einer Konsole und bedient Joysticks, die seine Handbewegungen zitterfrei über einen Rechnerturm an einen Operationsroboter übertragen. Der Computer steuert vier Roboterarme, die aufgrund ihrer speziellen Gelenke flexibel und präzise die Instrumente führen und minimalinvasiv in Bereichen operieren können, die sonst ohne großen Schnitt kaum zu erreichen wären. Eine künstliche Intelligenz (KI) unterstützt den Chirurgen dabei, das Karzinom sicher zu entfernen und passt auf, dass gesundes Gewebe geschützt wird.

„Kleinere Schnitte, geringere Blutungen und die Schonung angrenzender Gewebe, Gefäße oder Organe sind die großen Vorteile des OP-Robotersystems“, erklärt Oberarzt Felix Kawan. Als eine von acht Kliniken weltweit nutzt die Universitätsklinik den millionenteuren „Da-Vinci-Roboter“ auch für Nierentransplantationen. Wegen des medizinischen Erfolgs haben die Verantwortlichen zu Anfang des Jahres eine zweite Maschine beim US-Hersteller Intuitive Surgical gekauft und in Dienst gestellt.

Der digitale Gesundheitsmarkt boomt

Die Aktie des Medizintechnikproduzenten ist eine der Top-Positionen im weltweit anlegenden Aktienfonds Deka-Künstliche Intelligenz, den Bernd Köcher seit der Auflage Mitte 2021 betreut. In den vergangenen zwölf Monaten konnte der Fonds damit am starken Wertzuwachs des Papiers partizipieren. Die Aktie hebt sich vom allgemein schwachen Markttrend ab, dem sich auch der Fonds insgesamt in den vergangenen 18 Monaten nicht vollständig entziehen konnte. „Die hohen Bewertungen vieler Technologiewerte sind wegen der stark gestiegenen Zinsen gesunken, das hat die Kurse auf breiter Front unter Druck gebracht“, erläutert Köcher, verweist aber auch auf die Erfolgsstorys, die ihn in seiner Anlagestrategie bestätigen. Eine solche Story ist Dexcom, ein US-Unternehmen, das kontinuierlich messende Glukose-Sensoren für Diabetes-Erkrankte entwickelt und herstellt.

Das Gesundheitswesen ist nur ein Bereich, in dem KI einen Produktivitätsschub auslösen wird. „Nach Zahlen der Weltbank lahmt die Produktivität vor allem in den Industrieländern seit über zehn Jahren“, beobachtet er. „Hier hat KI das Potenzial, eine viel größere Wirkung zu entfalten, als es das mobile Internet mit Einführung des ersten iPhone von Apple getan hat“, ist er überzeugt. „Die Technologie bedeutet mehr als nur neue Unterhaltungsangebote auf digitalen Plattformen. Sie ist ein hocheffizientes Instrument, um die Produktivität fast aller Branchen und Sektoren deutlich zu steigern.“ Dies wird nach seiner Einschätzung in der Breite erst dann richtig zum Tragen kommen, wenn die Konjunktur in den entwickelten Volkswirtschaften ihre Talsohle durchschritten hat. „Dann werden Unternehmen, die jetzt in die Entwicklung von KI-Technologien investieren, den Aufschwung tragen – und das wird sich für Anlegerinnen und Anleger auch an der Börse bemerkbar machen.“

Kaum Fokussierte KI-Geschäftsmodelle

Firmen, deren gesamtes Geschäftsmodell auf KI basiert, stehen dabei für den Anlageexperten nicht unbedingt im Fokus. „Nur wenige solcher Titel sind bislang überhaupt an der Börse vertreten. Und die neuen Anbieter wie OpenAI, Hersteller des Sprachprogramms ChatGPT, sind noch sehr jung und aktuell nicht börsennotiert“, erläutert Köcher. Eher sieht er Chancen bei Firmen, die notwendige technische Infrastrukturen für KI-Anwendungen bereitstellen. Viele dieser Anwendungen erfordern enorme Rechenleistung. Das kurbelt die Geschäfte zum Beispiel des Maschinenbauers ASML an, der spezialisierte und extrem hochpreisige Produktionsanlagen für entsprechende Chips herstellt.

Ebenfalls seit Jahren stark gefragt sind die Grafikprozessoren von Nvidia. Konzerne wie Alphabet und Microsoft benötigen regelmäßig große Mengen davon, um ihre eigenen KI- und Clouddienste auszubauen und weiterzuentwickeln. „Aber auch an diesen Tech-Riesen selbst kommt man beim Thema KI nicht vorbei“, sagt Köcher. „Sie entwickeln die konkreten Anwendungen, mit denen ihre Unternehmenskunden die Möglichkeit bekommen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Und zwar indem sie ihre Prozesse effizienter machen und Kosten sparen.“ Suchmaschinen zum Beispiel werfen dank zusätzlicher KI-Module passgenauere Ergebnisse aus und bei Videokonferenzsystemen erledigt der Roboter die meist ungeliebte Arbeit der Protokollerstellung und trägt vereinbarte Termine automatisch in die Kalender ein.

Foto: picture alliance | dpa | Stefan Sauer; Titelfoto: picture alliance | Cover Images | Swiss-Mile ETH Zurich

Da-Vinci-Roboter: Eine KI unterstützt bei komplizierten Operationen

Auch für Alexander Eickhoff sind US-Konzerne aus dem Tech-Kosmos wie Alphabet, Meta und Amazon beim Thema KI erste Wahl. „Die Erfahrung zeigt: Voraussetzung für einen langfristigen Wertzuwachs bei Aktieninvestments sind nachhaltige Profitabilität und laufende Gewinne“, hebt der Manager des Deka-MegaTrends hervor. „Und genau damit können diese Aktien punkten.“

Viele der kleineren und mittleren Anbieter im Technologiebereich machen nach seinen Beobachtungen dagegen bislang zwar Umsätze, aber kaum Gewinne. Gerade solche Aktien sind in den vergangenen Monaten an der Börse unter die Räder gekommen. „Die Finanzierungskosten sind gestiegen und damit hat sich das wirtschaftliche Umfeld nachhaltig verändert. Vor diesem Hintergrund hat die Profitabilität von Unternehmen für viele Anlegerinnen und Anleger einen höheren Stellenwert bekommen“, sagt Eickhoff. Deshalb neigt er dazu, im Fonds Deka-MegaTrends den Submegatrend KI mit den großen Konglomeraten abzubilden.

Konglomerate wie die BigTechs aus den USA besitzen Eickhoff zufolge wegen ihrer Größe hohe Wettbewerbsvorteile. „Sie sind in der Lage, ihre wiederkehrenden Gewinne in die Entwicklung von KI-Technologien zu investieren, anstatt darauf angewiesen zu sein, Geld zu inzwischen ungünstigen Konditionen am Kapitalmarkt aufzunehmen“, sagt er. „Zudem haben sie in den vergangenen Jahren sehr viel Know-how und personelle Ressourcen speziell im Bereich KI aufbauen können.“ Dazu kommt eine hohe Preissetzungsmacht wie bei Microsofts Betriebssystem Windows oder der Bürosoftware MS Office.

Tech-Giganten sind der Goldstandard

Die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte zeigen zudem, dass diejenigen Konzerne, die über die schnellste Recheninfrastruktur und die präzisesten Anwendungen verfügen, auch langfristig die Technologieführerschaft besitzen werden. „Die Alphabet-Tochter Google zum Beispiel ist weiterhin der Goldstandard, wenn es um das Sammeln und Auswerten von Daten geht – und genau das macht den wirtschaftlichen Einsatz von KI-Technologien etwa über Trainings-Routinen und Machine Learning erst möglich“, gibt Eickhoff zu bedenken. „Dass Google mit dem Einsatz eines KI-Moduls bei der eigenen Suchmaschine lange Zeit zurückhing, sollte daher nicht zu hoch gehängt werden.“ Mitte Mai hat der Tech-Konzern die Aufholjagd auf ChatGPT gestartet. Ein neuer Chatbot namens Bard, der in 180 Ländern fortan nutzbar ist, soll nun die hauseigene KI verbessern.

Auf „Möglichmacher“ mit KI-Anwendungen hat es auch sein Kollege Bernd Köcher abgesehen. Dazu gehört für ihn etwa die Intel-Tochter Mobileye, die sich auf die Entwicklung von Systemen spezialisiert hat, die Daten zur Vermeidung und Verminderung von Kollisionen beim automatisierten Fahren bereitstellen: „Es sollte nicht vergessen werden, dass der praktische Einsatz von KI nicht in zentralen Datencentern stattfindet, sondern auf digitalen Endgeräten. Das kann ein Laptop oder auch ein Sensor sein, der zum Beispiel die Kamera eines Smartphones steuert. Wenn man diese Anwendungsfälle zu Ende denkt, ist man ganz schnell bei zukunftsträchtigen Anwendungen, die großes Umsatzpotenzial haben.“

Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen PRIIP-KIDs (Basisinformationsblätter), die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die in deutscher Sprache bei den Sparkassen oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt und unter www.deka.de erhältlich sind. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung ist unter www.deka.de/privatkunden/kontaktdaten/kunden/beschwerdemanagement verfügbar. Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen, den Vertrieb zu widerrufen.

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