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18.03.2022

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2 Min.

Anlegende brauchen weiterhin Geduld

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Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden, da erwartet die bereits geschwächte Wirtschaft aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs einen neuen Tiefschlag. Die aktuellen Ergebnisse des ZEW-Konjunkturindikators zeigen eine deutliche Verschlechterung der Konjunkturerwartungen für Deutschland. Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater zur aktuellen Lage und den Folgen für Anlegende.

Herr Kater, die Konjunkturerwartungen für Deutschland sind in der aktuellen ZEW-Umfrage so stark gefallen wie noch nie zuvor. Auf was müssen sich Anlegerinnen und Anleger jetzt einstellen?

Kater: In den Befragungszeitraum ist der Ausbruch des Kriegs in der Ukraine gefallen. Dieser Schock hat die Aktienmärkte einbrechen lassen und die befragten Analysten hart getroffen. Die bisherige militärische Eskalation bestimmt das Geschehen an den Börsen nach wie vor. Kurzfristig wird eine hohe Volatilität herrschen, die den Anlegerinnen und Anlegern Geduld bis zum Kriegsende abverlangt.

Zuletzt sahen die von ZEW befragten Experten im Sommer 2019 so pessimistisch in die Zukunft. Liegt der Rückgang allein am Ukraine-Krieg und den damit verbundenen Sanktionen gegen Russland?

Kater: Der Einbruch im März ist eindeutig dem Ukraine-Krieg zuzuschreiben. Nicht ganz vergessen dürfen wir indes die Zinswende der Notenbanken, die in diesem Jahr stattfindet. Bei vielen Marktteilnehmern ist angesichts der hohen Inflationsraten durchaus Besorgnis zu spüren, dass die Zinsanhebungen die Konjunktur über den Ukraine-Krieg hinaus belasten werden. Zu einem Teil erklärt auch dies den Pessimismus bei den ZEW-Konjunkturerwartungen.

Ulrich Kater, Chefvolkswirt

"Kurzfristig wird eine hohe Volatilität herrschen, die den Anlegerinnen und Anlegern Geduld bis zum Kriegsende abverlangt."

Neben einem weiteren Durchbruch der digitalen Kommunikation in der Büroarbeit, wird erwartet, dass Unternehmen ihre Produktionsstätten widerstandsfähiger aufstellen, was eine breitere geografische Streuung von Produktionsstätten zur Folge hat. Die Weltwirtschaft steht vor einem größeren Umbau. Welche Auswirkungen hat dies für Anlegende?

Kater: Lässt man einmal die möglichen kurzzeitigen Versorgungsschwierigkeiten mit Energie außen vor, die aus einem Embargo gegenüber Russland entstehen könnte, dann handelt es sich tatsächlich um einen langfristigen Umbau von Lieferketten und Produktionsprozessen. Das Ziel ist es, eine stabilere Versorgung mit Vorprodukten und eine geringere Abhängigkeit bei Rohstoffen von einzelnen Ländern zu haben. Es geht nicht um Autarkie, jedoch wird der Grad der internationalen Arbeitsteilung wieder etwas zurückgedreht. Mithin werden Effizienzgewinne teilweise aufgegeben, um mehr Sicherheit in der laufenden Produktionstätigkeit der Unternehmen zu gewährleisten. Der Preis für diese gewünschte neue Sicherheit besteht in tendenziell höheren Produktionskosten, etwas geringeren Wachstumsraten der Volkswirtschaften und letztlich bei der Geldanlage in leicht moderateren Renditeerwartungen bei Zins- und Aktienanlagen als noch vor der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg. Am Ende des Strukturwandels werden freilich wie nach früheren Umbruchphasen erneut effiziente Geschäftsmodelle in Unternehmen bestehen, die bei der Wertpapieranlage einen realen Vermögensaufbau ermöglichen.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen des Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung sind ein Frühindikator für die wirtschaftliche Lage in Deutschland, vergleichbar mit den ifo-Geschäftserwartungen. Dazu werden bis zu 300 Expertinnen und Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen ausgewählter Großunternehmen nach ihren Einschätzungen und Prognosen wichtiger internationaler Finanzmarktdaten befragt.

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