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24.01.2022

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5 Min.

Gesundheit wird zum Megatrend

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Die Corona-Pandemie hat dem medizinischen Fortschritt auch abseits der Impfstoffforschung einen Schub gegeben - und auch das Thema Gesundheit noch mehr in den Mittelpunkt gerückt. Für Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen bietet das neue Chancen.

Die Zahl liest sich erschreckend: Rund 5,5 Millionen Menschen sind nach Angaben der amerikanischen Johns-Hopkins-University bislang weltweit am Corona-Virus verstorben. Trotzdem bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache, zumindest in den Industrieländern. 338.000 Sterbefälle gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2020 allein in Deutschland.

Roger Blumenthal kennt den wahren Krankmacher vieler seiner Patienten: Es ist der innere Schweinehund, der einer gesunden Lebensweise im Weg steht. Für den Kardiologen und Wissenschaftler an der Johns-Hopkins-University in Baltimore müsste es oft gar nicht zu den kostspielig zu behandelnden und am Ende tödlich verlaufenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen. Auf das Rauchen und übermäßigen Alkoholgenuss verzichten, weniger fettig und kohlenhydrathaltig essen und mehr Sport machen – das würde die Zahlen schon deutlich senken.

Neben der individuellen Vorsorge ist aber auch der medizinische Fortschritt ein wichtiger Faktor. 2021 ist zum Beispiel in den USA und Europa der erste quantenzählende Computertomograph (CT) für den klinischen Einsatz zugelassen worden. Damit brauchen Kardiologen keine aufwendige Herzkathederuntersuchung mehr, um das Infarktrisiko eines Patienten zu diagnostizieren. Die neue Generation von Geräten ermöglicht hochauflösende Bilder von jeder Körperregion bei einer bis zu 45 Prozent niedrigeren Strahlendosis. So können mit einem schonenden Verfahren Herzstörungen genauso wie Krebserkrankungen in einem frühen Stadium erkannt und mit hoher Wahrscheinlichkeit geheilt werden.

Neue Operationsformen führen zu präziseren Ergebnissen und schnelleren Heilungsverläufen.

Jennifer Jürgens, Fondsmanagerin des Dealux-Pharmatech

„Medizintechnikunternehmen entwickelten Produkte, die minimalinvasive Operationen ermöglichen, etwa beim Austausch einer Herzklappe. Mit Hilfe eines Katheters kann die neue Herzklappe über die Leiste eingeführt werden, so sind die Risiken einer Operation am offenen Herzen vermeidbar. In anderen Bereichen werden Operationsroboter eingesetzt, die zu präziseren Ergebnissen und damit zu schnelleren Heilungsverläufen führen“, beobachtet Jennifer Jürgens, Pharmaexpertin und Fondsmanagerin des DekaLux-PharmaTech.

Auch im Bereich neuer Medikamente sieht sie große Hoffnungsträger. „Schon vor der Pandemie gab es gerade in der Onkologie einen hohen Forschungsaufwand“, so die Expertin. „Das ist nicht verwunderlich, wenn man sich vor Augen führt, dass etwa jeder sechste Todesfall auf eine Krebserkrankung zurückgeht.“ Gerade in der Behandlung von Krebs sind dabei in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte erzielt worden. Zahlen des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut zufolge liegt zum Beispiel bei Melanomen, dem schwarzen Hautkrebs, die Fünf-Jahres-Überlebensrate mittlerweile bei über 90 Prozent. In den 1980er Jahren lag die Quote noch zwischen 60 und 70 Prozent.

„Die Fortschritte auf vielen medizinischen Fachgebieten, sei es nun Onkologie, Kardiologie oder Neurologie, verlaufen jedoch schrittweise“, beobachtet Deka-Expertin Jürgens. „Daher gibt es auch noch weiterhin einen anhaltend großen Bedarf an immer besser werdenden medizinischen Gesundheitsleistungen und der Markt wird weiterhin stark wachsen.“ In dem von ihr gemanagten Fonds investiert sie in etwa zur Hälfte in Hersteller von Pharmazeutika, das umfasst die volle Bandbreite vom kleinen Biotechnologieunternehmen bis zum Pharmariesen.

Darüber hinaus wird in Medizintechnikunternehmen und Gesundheitsdienstleister wie Laborbetreiber und -Ausrüster investiert. Für Anlegerinnen und Anleger, die maßgeblich die Chancen im Bereich der Erforschung und Entwicklung von innovativen Therapien und Technologien nutzen möchten, kann der DekaLux-BioTech eine Alternative sein. Der investiert größtenteils in Biotechnologieunternehmen.

Systeme zukunftsfest machen

Die Corona-Pandemie hat nicht zuletzt die Weiterentwicklung molekularbiologischer Untersuchungsmethoden und genbasierter Therapieverfahren massiv vorangebracht. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Wirkungsweise von Medikamenten genauer analysieren und Therapien anpassen. Gesundheit und Gesundheitsvorsorge sind Themen, die auch der Deka-MegaTrends abdeckt. Wesentlicher Trendtreiber bei Healthcare ist der demografische Wandel. Rund um den Globus leben die Menschen länger und die Weltbevölkerung wird gesamtheitlich älter. Wichtig dabei: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind die Gesundheitsausgaben bei einem 60jährigen Menschen in etwa drei Mal so hoch wie bei einem 30jährigen. „Zudem steigt der Wohlstand in den Schwellenländern – und das geht mit steigenden Anforderungen an die medizinische Versorgung einher“, beobachtet Jürgens.

Kosten stiegen schon vor Corona schneller als das BIP

Aber auch in den Industrieländern wird Gesundheit ein Megatrend. In den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt, betrug der Anteil der Ausgaben für Gesundheit am Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2019 rund 17 Prozent – im internationalen Vergleich der Top-Wert. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostizierte in ihrem Gesundheitsreport aus demselben Jahr, dass die Gesundheitskosten in allen Mitgliedsländern immer höher werden und die zukünftigen Ausgaben dafür schneller steigen als die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. In einer älteren Studie rechnen die Experten des Beratungsunternehmens EY für die USA sogar mit einer BIP-Quote von 37 Prozent bis zum Jahr 2050.

Von den weltweit steigenden Ausgaben für Gesundheit und Gesundheitsvorsorge partizipieren allerdings nicht nur Pharmakonzerne und Biotech-Firmen, in die auch der Deka-MegaTrends investiert. Philipp Schmiederer, der den Deka-Unternehmer-Strategie Europa managt, ergänzt: „Andere Firmen haben sich auf Verfahren spezialisiert, durch die Entwicklungsprozesse verkürzt werden oder sie liefern das Know-how oder Anlagen für neue Analyse- und Produktionsprozesse."

Dabei blickt Schmiederer vor allem auf Unternehmen, die im Bereich Medizintechnik, Tiergesundheit und Software für den Gesundheitssektor tätig sind oder ihren Fokus auf Therapien gegen Zivilisationskrankheiten wie etwa Diabetes legen. Seine Investments tätigt der Profi allerdings weniger thematisch, sondern nach einem Bottom-up-Ansatz. Das heißt, er analysiert und sucht anhand bestimmter Kriterien einzelne Unternehmen aus. Erst danach bewertet er die Chancen dieser Firmen in der entsprechenden Branche und im Gesamtmarkt. Das Thema Healthcare macht in seinem Portfolio knapp ein Sechstel aus.

Schmiederer sieht dabei mit der Digitalisierung einen anderen mächtigen Trend, der in vielen Bereichen des Gesundheitssektors eine größere Rolle spielt. „In der Medikamentenentwicklung und auch der Diagnostik wird immer häufiger Künstliche Intelligenz eingesetzt“, so Schmiederer. „Experimente erfolgen zum Beispiel digital statt im Labor, Forschungsdaten werden mit Big-Data-Analysen ausgewertet. Ziel ist, bessere, schnellere und kostengünstigere Ergebnisse zu erzielen.

Software hilft aber auch dabei, Diagnosen zu verbessern.“ Mit der Pandemie hat zudem die Telemedizin den Durchbruch geschafft. Patienten können sich öfter von ihrem Arzt in einer digitalen Sprechstunde behandeln lassen und dadurch Anfahrtswege und lange Wartezeiten in Praxen vermeiden. Das senkt die Kosten sowohl für die Krankenkassen als auch für die Arbeitgeber, die geringere Ausfallzeiten haben. „Der Markt für diesen Anwendungsbereich ist groß und steckt noch in den Kinderschuhen“, sagt Schmiederer.

Mit den steigenden Kosten aufgrund der höheren Lebenserwartung und des medizinischen Fortschritts steigt allerdings auch der Druck auf die Gesundheitsversicherer, ihre Mittel effizienter zu verwalten. „Wir beobachten den Trend zu einer wertorientierten Versorgung“, so Schmiederer. „Im deutschen Gesundheitssystem stehen die Krankenkassen unter Druck, wegen der insgesamt steigenden Ausgaben Kosten zu reduzieren. Eine Möglichkeit dafür ist, Prozesse effizienter zu machen. Daher werden die Kassen mehr in Software für das Gesundheitswesen investieren.“

Nachhaltigkeit als Gesundheitstreiber

Die Erfahrungen durch die Pandemie werden das Gesundheitsbewusstsein der Menschen noch einmal schärfen. „Daran können sowohl Pharmaunternehmen als auch Nahrungsergänzungsmittelhersteller ebenso wie klassische Lebensmittel- und Getränkeproduzenten partizipieren“, sagt Jhoanna Alba-Harkort, Analystin bei der Deka. „Aber auch die Nachfrage nach wissenschaftlich fundierten und personalisierten Ernährungskonzepten steigt.“

Unübersehbar ist schon jetzt der Trend bei Konsumenten hin zu mehr Nachhaltigkeit und gesünderer Ernährung. Von 2017 bis 2019 schafften es zum Beispiel rund 60 Prozent mehr vegane und Bio-Lebensmittelprodukte in die Regale der großen Discounter und Supermarktketten. Der Anteil von Fleischersatz legte von Q1 2019 auf Q1 2020 um 37 Prozent zu. Auch Hersteller von pflanzlicher Milch gewinnen seit Jahren Marktanteile. „Produzenten, die auf künstliche Zusatz- und Aromastoffe verzichten, haben dabei Wettbewerbsvorteile“, beobachtet Alba-Harkort. „Denn bei diesen Clean-Label-Produkten wissen die Menschen genau, was sie kaufen und am Ende auch essen.“ 

Für Kardiologe Roger Blumenthal und seine Herz-Kreislauf-Patienten dürfte dies eine gute Nachricht sein. Seine Appelle scheinen doch zunehmend auf offenere Ohren zu stoßen: Besser als die neuesten Behandlungsmethoden ist immer noch die rechtzeitige Vorsorge und eine gesunde Lebensweise.

 

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