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24.05.2022

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3 Min.

„Aktienmärkte bleiben angeschlagen“

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Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die anhaltenden Kampfhandlungen bewegen nun schon seit rund drei Monaten Menschen und Märkte. Der größte Druck auf die Märkte geht derzeit allerdings von den Zinserhöhungen der Fed aus. Im Sommer könnte eine erste Zinserhöhung durch die EZB möglich werden. Markus Zipperer, Senior Investment Stratege der Deka, erläutert die momentanen Auswirkungen für die Anlegenden und worauf sie im aktuellen Umfeld achten sollten.

Die Folgen des Ukrainekriegs zeigen sich an den Aktienmärkten auch weiterhin in Form sinkender Kurse. Die von den Anlegenden herbeigesehnten Erholungsphasen sind bisher nur schwach ausgeprägt und werden von den Aktionärinnen und Aktionären zum Abbau von Positionen genutzt. Derzeit sehen die Deka-Experten im Wesentlichen drei Themen, die die Kurse belasten: „Der Krieg in der Ukraine sorgt weiter für hohe Energiepreise und eine schwindende Kaufkraft beim Konsumenten. Gleichzeitig verschärft die ‚Null-Covid-Strategie‘ Chinas die vorhandenen Lieferengpässe und schwächt damit zumindest temporär das Wirtschaftswachstum. Und die Aussicht auf eine schnelle Straffung der Geldpolitik – insbesondere in den USA – lässt die Renditen stark ansteigen und schürt die Sorge der Anlegenden vor einem Abrutschen in die Rezession“, fasst Markus Zipperer von der Deka Investment zusammen.

Negative konjunkturelle Folgen

Das Wachstum in Deutschland wird also durch die Folgen des Rohstoffpreisschocks, vermehrte Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorleistungsgütern sowie eine Verunsicherung von Investoren und Konsumenten weiter gebremst. „Zunächst profitierte die Wirtschaft noch vom Nachholeffekt der Dienstleister. Doch im Jahresverlauf verliert dieser an Kraft, während die Belastungen des dramatischen Preisanstiegs immer deutlicher werden“, erklärt der Deka-Stratege. Spätestens mit Beginn der Heizperiode dürften laut Markus Zipperer neue Belastungen aufgrund der hohen Energiepreise auftauchen. Die Inflationsrate in Deutschland wird wohl noch länger auf einem sehr hohen Niveau verharren.

Daher dürfte es kaum verwundern, dass sich der Wachstums- und Inflationsmix in den vergangenen Monaten deutlich verschlechterte. Zipperer: „Der Markt rechnet weiterhin mit einem Zinsanstieg der US-Notenbank auf etwa 2,5 bis 2,75 Prozent bis Ende des Jahres und auch die EZB könnte bereits im Juli mit einem ersten Schritt folgen.“ Die US-Verbraucherpreise lagen im April mit einem Plus von 8,3 Prozent gegenüber Vorjahr zwar leicht unter dem Wert von März (plus 8,5 Prozent), jedoch erneut über den Erwartungen der Deka-Ökonomen. „Selbst, wenn damit der Hochpunkt möglicherweise durchschritten ist“, so Deka-Experte Markus Zipperer, „könnte sich die Inflation als hartnäckiger und der im Laufe des Jahres prognostizierte Rückgang als deutlich ‚zäher‘ erweisen.“ Die Unsicherheit würde damit weiter hoch und die Hoffnung auf eine weniger aggressive US-Geldpolitik noch verfrüht sein

Ausgewogene Allokationen

Im Rahmen der Anlagestrategie rät der Experte dazu, an einer ausgewogenen Allokation weiter festzuhalten. Zipperer: „Die Aktienquote bleibt weitestgehend neutral und Zinsänderungsrisiken werden moderat untergewichtet. Nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen Wochen ist die Chance auf eine spürbare Gegenbewegung an den Märkten jedoch gestiegen.“ Die Stimmung unter US-Privatanlegern bewegt sich nach Meinung von Markus Zipperer auf den Tiefs der Globalen Finanzmarktkrise von 2009. Vergleichbare Niveaus haben in der Vergangenheit oftmals zumindest temporär für wieder steigende Kurse gesorgt.

„Aber nicht nur das Sentiment, sondern auch die Aktiengewichtung wurde von Investoren zuletzt deutlich abgebaut und sollte perspektivisch für einen nachlassenden Verkaufsdruck sprechen“, so der Deka-Stratege.

Dagegen konnten die Unternehmensergebnisse im ersten Quartal mehrheitlich erneut überzeugen und deuten noch auf keine breite konjunkturelle Abkühlung hin. Daher habe sich die Bewertung deutlich verbessert und das Kurs/Gewinnverhältnis für 2022 ist im S&P 500 auf 17 und damit auf den Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre zurückgefallen. In Europa liege das KGV bei 12 und bereits deutlich unter dem historischen Mittelwert von etwa 14.

„Aufgrund der genannten Belastungsfaktoren muss in den kommenden Monaten zwar mit einem spürbaren Rückgang in den Einkaufsmanagerindizes gerechnet werden. Die globalen Aktienmärkte nehmen dies jedoch bereits vorweg und preisen bereits ein ‚Nullwachstum‘ der Wirtschaft ein“, verdeutlicht Markus Zipperer und warnt: „Aufgrund der anhaltend hohen Volatilität können weitere Kursverluste aber kurzfristig nicht ausgeschlossen werden.“ Für den Strategen bleiben gerade aus technischer Sicht die Aktienmärkte nach Unterschreiten kritischer Unterstützungsmarken zunächst angeschlagen. Voraussetzung für eine nachhaltige Stabilisierung an den Märkten wäre ein deutlicher Rückgang in der Inflation, der etwas Druck von den Notenbanken als auch den Anleihemärkten nehmen würde.

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