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19.05.2025

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5 Min.

Europa nimmt Fahrt auf

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Die Zollpläne von Präsident Donald Trump bremsen die US-Wirtschaft. Viele Anlegerinnen und Anleger blicken deshalb nach Europa. Jan Ludwig Losen, Manager des Deka-DividendenStrategie Europa, erklärt im fondsmagazin, wie er sein Portfolio durch die jüngsten Turbulenzen gesteuert hat und auf welche Branchen und Konzerne er setzt.

20 Prozent, vielleicht 50 Prozent oder doch nur zehn Prozent? Selbst versierte Wirtschaftsexpertinnen und -experten haben mittlerweile den Überblick verloren, ab wann und in welcher Höhe Exporte in die USA zukünftig mit Zöllen belegt werden. Im Wochentakt aktualisiert die US-Regierung die Liste der Produkte, auf die künftig ein Aufschlag fällig wird – je nachdem, aus welchem Land sie stammen. Die jüngste Idee von US-Präsident Donald Trump: Er will 100 Prozent Zoll auf im Ausland gedrehte Filme erheben, wenn sie in die amerikanischen Kinos kommen oder auf den großen Streaming-Plattformen von Netflix, Amazon & Co. angeboten werden. Andere Länder würden Filmemacher und Studios mit Subventionen und Anreizen aus den USA abwerben, behauptete Trump Anfang Mai. Das sei eine „Gefahr für die nationale Sicherheit“.

Knapp zwei Monate ist es her, dass der US-Präsident erstmals seine weitreichenden Zollpläne vorstellte und damit die weltweiten Finanzmärkte auf Talfahrt schickte. Inzwischen haben sich die Kurse zwar wieder erholt. Doch der Schaden, den Trump angerichtet hat, bleibt. Die jüngsten Daten zeigen: Im ersten Quartal des laufenden Jahres ist die weltgrößte Volkswirtschaft überraschend um 0,3 Prozent geschrumpft, nachdem sie im Schlussquartal 2024 noch um 2,4 Prozent gewachsen war. Skeptiker sehen sich damit in ihren Befürchtungen bestätigt, dass die Zollpolitik der US-Regierung die Wirtschaftsdynamik im eigenen Land schwächt und die Inflation anheizt.

Stabiles Konsumklima

In dieser Situation überdenken viele global orientierte Anlegerinnen und Anleger ihre Strategie. Eine Möglichkeit sind Dividendenfonds, die dank regelmäßiger Ausschüttungen für einkommensorientierte Investoren besonders attraktiv sind. Diese Fonds legen das Geld meist in stabile, ertragsstarke Unternehmen an und bieten so eine Kombination aus laufenden Erträgen, Werterhalt und langfristigem Wachstumspotenzial. Dabei richtet sich der Blick auch hier Richtung Europa. „Zwar werden auch die europäischen Volkswirtschaften von der US-Zollpolitik betroffen sein, das gilt insbesondere für die Exportbranchen“, sagt Jan Ludwig Losen, Manager des Deka-DividendenStrategie Europa. „Für die Region sprechen aus Anlegersicht aber die beschlossenen Konjunkturprogramme der großen Euroländer und die Tatsache, dass die Unternehmensbewertungen bereits vor den Kursrückgängen vergleichsweise niedrig waren.“ Punkten kann Europa für den Deka-Experten auch damit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) unabhängig ist und nicht wie die Fed derzeit von Trump unter Druck gesetzt wird, die Zinsen zu senken. „Die EZB bleibt durch ihre Unabhängigkeit in ihrer Geldpolitik handlungsfähig und kann nicht von einzelnen Ländern zu Zinssenkungen gedrängt werden, nur weil sie gerade opportun erscheinen. Zudem ist das Konsumklima in Europa im Vergleich zu den USA insgesamt freundlicher“, stellt er fest.

Die Herausforderungen durch die US-Zollpolitik können so auch zu einer Chance für Europa werden. Die EU-Kommission und die Regierungschefs der großen europäischen Industrieländer arbeiten daher mit Hochdruck an Initiativen, um den Kontinent wettbewerbsfähiger zu machen. Zudem sollen Freihandelsabkommen etwa mit Kanada, Japan oder Südkorea auf den Weg gebracht werden. Fallen Zölle und Handelshemmnisse untereinander weg, kurbelt das die Exportkonjunktur der Partnerländer an. So ließen sich Einbrüche im US-Geschäft zum Teil auffangen.

Überraschender Stimmungsumschwung

Hoffnung macht auch, dass sich viele europäische Aktienmärkte in den vergangenen Wochen erholt haben – und zwar deutlich stärker als die US-Börsen. Der Dax zum Beispiel hat nur einen Monat nach dem Rücksetzer infolge des Zollstreits einen neuen Rekordstand markiert. Nicht jede Anlegerin oder jeder Anleger traut jedoch dem überraschend schnellen Stimmungsumschwung an den Börsen. Sie können sich an den Deka-Fondsmanagern orientieren, die die nach wie vor bestehenden Unsicherheiten im Blick haben und deshalb in diesem Umfeld vorsichtig agieren – ganz im Sinne des Investmentansatzes der von ihnen gemanagten Fonds. „Wir sind im Portfolio insgesamt sehr defensiv aufgestellt, mit vielen Unternehmen aus den Bereichen Versorger, Pharma und nicht-zyklischer Konsum – dazu zählen zum Beispiel stabil nachgefragte Produkte wie etwa Lebensmittel oder Drogerieartikel“, verrät er. „Zwar sind auch in diesen Branchen negative Effekte durch die US-Zölle nicht auszuschließen. Aber gerade Konzerne aus dem nicht-zyklischen Konsum wie Unilever oder Nestlé bieten einen vergleichsweise guten Schutz, weil sie Produktion und Vertrieb weitgehend lokal ausrichten.“ Markenhersteller haben zudem den Vorteil, dass sie über eine vergleichsweise hohe Preissetzungsmacht verfügen. „Das heißt, sie können Aufschläge durch Importzölle an den Handel oder an die Konsumenten weitergeben – das haben viele von ihnen bereits in der Phase des starken Inflationsanstiegs vor zwei, drei Jahren unter Beweis gestellt, auch wenn sich die Situation von damals nicht eins zu eins auf heute übertragen lässt.“

Die Stärken des Team-Ansatzes nutzen

In kurzer Zeit nüchtern einzuschätzen, welche Positionen im Portfolio von den US-Zollplänen direkt betroffen sind und welche nicht, und trotzdem einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn die Kurse an der Börse Achterbahn fahren – das ist auch für einen Profi wie Losen nicht einfach. „Gerade in volatilen Märkten ist der Austausch zwischen den Teams hier im Haus enorm wichtig“, sagt er. „Das hilft, sich in einem Umfeld, das extrem dynamisch und gleichzeitig von großer Unsicherheit geprägt ist, zu disziplinieren und dennoch die eigene Anlagestrategie immer wieder kritisch zu hinterfragen.“

Eine Erkenntnis, die die Diskussion im Team gebracht hat: Nicht nur bestimmte Konsumgüterhersteller, sondern auch europäische Handelsunternehmen wie der Supermarktbetreiber Ahold Delhaize bieten aufgrund ihrer guten Marktposition weiterhin gute Chancen. In der ersten Maiwoche hat das Management überraschend solide Zahlen für das erste Quartal 2025 vorgelegt, was der Ahold-Aktie in der Folge einen neuen historischen Höchststand beschert hat. Besonders die Geschäfte in Europa haben zum Wachstum von Umsatz und Gewinn beigetragen. Der Handelskonzern ist mit Ketten wie Albert Heijn, Delhaize und bol in den Niederlanden und Belgien vertreten. Außerhalb der Stammregion stellen die USA den größten Teilmarkt des Konzerns dar. Dort betreibt Ahold Läden unter der Marke Hannaford und Food Lion. Zurückhaltend ist Losen bei Herstellern sogenannter diskretionärer Konsumgüter. Das sind Güter, die die Konsumenten einmalig in größeren Zeitabständen anschaffen – ein neues Auto zum Beispiel.

Ein Auge wirft der Fondsprofi dagegen auf Qualitätswerte aus Branchen wie etwa Finanzen und Industrie, die im Zuge der allgemeinen Marktverwerfungen nach unten gedrückt worden sind, obwohl die Geschäfte im operativen Bereich weiterhin gut laufen. Bei denjenigen Unternehmen, die das Suchmuster seiner Anlagestrategie – bewährtes Geschäftsmodell, solide Bilanzen und stabile Gewinne – erfüllen, hat Losen die Gunst der Stunde genutzt und entsprechende Aktienpositionen auf- oder ausgebaut. Dazu zählen beispielsweise Versicherer wie Axa und Allianz sowie einzelne Versorger. „Viele Unternehmen aus diesen Branchen gelten als vergleichsweise sichere Dividendenzahler, weil sie über eine überdurchschnittlich gute Liquiditäts- und Ertragslage verfügen“, erläutert Losen. „Aus unserer Sicht wird sich dieser Zustand stabil fortsetzen.“

Trotz geopolitischer Risiken und Marktunsicherheiten zeigt sich: Wer langfristig denkt, auf Qualität setzt und eine klare Strategie verfolgt, kann auch in volatilen Zeiten Chancen nutzen. Gerade bewährte Geschäftsmodelle mit soliden Fundamentaldaten bleiben das Rückgrat eines stabilen Portfolios.

 

Starke Dividenden, kluge Auswahl

Die Deka bietet ausschüttungsorientierten Anlegerinnen und Anlegern eine umfassende Produktfamilie: Der Deka-DividendenStrategie Europa beschränkt sich auf Europa, der Deka-DividendenStrategie und der Deka-ESG DividendenStrategie sind weltweit ausgerichtet. Allen drei Fondsprodukten ist gemeinsam, dass sie in Qualitätsunternehmen mit stabilem Geschäftsmodell, soliden Bilanzen und starker Marktstellung investieren. Im Fokus stehen dabei nicht vermeintlich hohe Dividendenzahler, sondern Unternehmen, die nachhaltig stabile Cashflows erwirtschaften und gleichzeitig wachsen.

Titelfoto: AdobeStock

 

Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen Basisinformationsblätter, die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die in deutscher Sprache bei den Sparkassen oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt, und unter www.deka.de erhältlich sind. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung ist unter www.deka.de/privatkunden/kontaktdaten/kundenbeschwerde/management verfügbar. Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen, den Vertrieb zu widerrufen.

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