Zertifikate-Kolumne vom 18.03.2024

Großaktionär macht Druck: ProSiebenSat.1 Media soll sich auf das Entertainment-Geschäft konzentrieren

Werbung. ProSieben: Ich muss mich outen und zugeben, dass ich direkt an die Sendung GNTM, Germany‘s Next Topmodel, denken muss. Ehrlich gesagt ist das die einzige mir bekannte Fernseh-Sendung, die seit Jahren ein Dauerbrenner auf ProSieben ist. Ich wage die These, dass vermutlich auch einige von Ihnen sich dieser Tage (semi-freiwillig) donnerstagabends noch ganz oldschool auf dem heimischen Sofa dieses Drama im Fernsehen anschauen. Damit genug hierzu, Themawechsel: Laut den Daten der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) ist der Medienkonsum stark altersabhängig. Über 50-Jährige zappen meist durch die Fernsehprogramme, die Altersgruppen darunter schauen bevorzugt Videos im Internet. Besonders hart trifft diese Entwicklung die Privatsender RTL und Sat.1, die primär bei den jüngeren Generationen populär sind. Das klingt nicht gerade nach einer rosigen Zukunft für ProSiebenSat.1. Trotzdem habe ich heute die Aktie ausgewählt, denn eine genauere Betrachtung lohnt sich, und vielleicht geht es Ihnen wie mir – ich war überrascht, dass in dem bayerischen Medienkonzern eine ganze Menge mehr drin steckt als nur Fernsehen. Lassen Sie uns zusammen reinschauen ….

ProSiebenSat.1 Media besitzt neben dem klassischen Fernsehen auch den Streamingdienst Joyn, über den das Fernsehprogramm online zur Verfügung steht. In diesem Geschäftsbereich „Entertainment“ erwirtschaftete ProSiebenSat.1 Media im Jahr 2023 gut zwei Drittel des Umsatzes und 81 Prozent des bereinigten EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen). Daneben existiert noch der Geschäftsbereich Commerce & Venture mit wachstumsstarken Firmen wie Verivox und Flaconi sowie der Bereich Dating & Video, hinter dem sich u.a. Parship oder Elite-Partner verbergen. Alles Namen, die man schon öfter mal gehört hat. Commerce & Venture steuern 22 Prozent des Umsatzes und zehn Prozent des EBITDA bei, der Rest entfällt auf Dating & Video. Insgesamt erzielte ProSiebenSat.1 Media im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 3,85 Milliarden Euro (2022: 4,16 Milliarden Euro) und ein bereinigtes EBITDA von 578 Millionen Euro (2022: 678 Millionen Euro).

ProSiebenSat.1-Vorstandschef Bert Habets scheint trotz der rückläufigen Umsatz- und Ertragsentwicklung im vergangenen Jahr von den langfristigen Aussichten überzeugt zu sein und hat kürzlich 400.000 Aktien des Fernsehsenders gekauft. Der Niederländer, der vor seinem Wechsel zu ProSiebenSat.1 Media die Neuausrichtung auf On-Demand (auf Abruf) bei RTL leitete, baut seit seinem Amtsantritt im Herbst 2022 den Konzern um und setzt auf eine schlanke Kostenstruktur. Damit schafft er Spielraum für Investitionen – vor allem in lokale Programminhalte.

Der italienische Großaktionär MediaForEuropa drängt darauf, dass sich der Free-TV-Anbieter primär auf das Kerngeschäft Entertainment konzentriert. Daher erwägt ProSiebenSat.1 Media den Verkauf von Beteiligungen, diskutiert wird aktuell über die Kosmetikplattform Flaconi und das Vergleichsportal Verivox, auch das Dating-Geschäft der Parship Meet Group dürfte mittelfristig abgestoßen werden. Mit den Verkaufserlösen könnte der Medienkonzern seine Verschuldung weiter reduzieren und die Profitabilität steigern. 

Wie erfolgreich ProSiebenSat.1 Media mit dieser Strategie ist, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Wenn Sie kein gesteigertes Interesse an einer Suche nach „Germany’s next Top-Aktie“ haben, können Sie aufgrund der hohen Unsicherheit anstelle der Aktie auch unser Express-Zertifikat Memory mit Airbag auf die ProSiebenSat.1 Media in Erwägung ziehen. Ein großzügiger Puffer von 50 Prozent reduziert das Risiko im Vergleich zu einem Direktinvestment.

7,5 Prozent Zinsen pro Periode bei Behauptung der 50-Prozent-Barriere

Das DekaBank ProSiebenSat.1 Media Express-Zertifikat Memory mit Airbag 06/2030 (WKN DK1BCN) bietet die Möglichkeit von 75 Euro Zinsen pro Periode sowie einer vorzeitigen Rückzahlung. Vorzeitig wird das Zertifikat zurückgezahlt, wenn der Schlusskurs der ProSiebenSat.1 Media-Aktie an einem der jährlichen Beobachtungstage (erste Beobachtungsperiode 14 Monate, danach 12 Monate) auf oder über der Tilgungsschwelle notiert. Die Tilgungsschwelle liegt am ersten Beobachtungstag im Juni 2025 bei 100 Prozent des Startwerts und sinkt in den Folgejahren jeweils um fünf Prozentpunkte bis auf 80 Prozent im Jahr 2029.
 
Während die Tilgungsschwelle entscheidend für den Zeitpunkt der Rückzahlung ist, bestimmt die Barriere von 50 Prozent des Startwerts die Zinszahlung. Der erzielbare Zinsbetrag wird automatisch überwiesen, wenn die Aktie am jeweiligen Beobachtungstag auf oder oberhalb der Barriere schließt. Die Memory-Funktion ermöglicht zudem, dass ausgefallene Zinszahlungen an den folgenden Beobachtungsterminen nachgeholt werden können, wenn die Barriere dann behauptet wird. 
 
Kommt es zu keiner vorzeitigen Rückzahlung und wird die Barriere am Bewertungstag am Laufzeitende unterschritten, drohen Verluste. Statt des Festbetrags wird Anlegenden in diesem Fall eine festgelegte Anzahl im Wert gesunkener ProSiebenSat.1 Media-Aktien übertragen. Die Airbag-Funktion definiert die Anzahl der Aktien (Referenzanzahl), diese ergibt sich auf Grundlage des Basispreises, der wie die Barriere ebenfalls bei 50 Prozent des Startwerts liegt. Zudem ist wie bei jedem Zertifikat das Emittentenrisiko zu beachten, weil insbesondere im Falle einer Zahlungsunfähigkeit der DekaBank Verluste bis hin zum Totalverlust des investierten Festbetrags drohen würden.
 
Die Zeichnung läuft vom 18.03.2024 bis 08.04.2024 (10 Uhr), vorbehaltlich einer Verlängerung oder Verkürzung der Zeichnungsfrist.

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Autorin: Charlotte Neugebauer, Leiterin Zertifikate & Produktvermarktung.



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