WISSENSWERTES zu GREEN BUILDING-ZERTIFIZIERUNGEN

Marktrelevante Zertifizierungssysteme auf einen Blick

Als Green Building – deutsch: grünes Gebäude – wird ein Gebäude bezeichnet, das unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit entwickelt wurde.
Die Zertifizierung von Gebäuden ist ein Instrument, das sich weltweit etabliert hat, um nachhaltiges Bauen sowie Bestandsoptimierungen zu bewerten. In einer Zeit, in der der nachhaltige Umgang mit Ressourcen, Vermeidung von CO2-Emissionen und Gesundheit und Wohlbefinden wichtiger denn je sind, gewinnen Zertifizierungssysteme immer mehr an Bedeutung.

Basierend auf den drei wichtigen Säulen der Nachhaltigkeit Ökologie, Ökonomie und soziale Aspekte wurden in den letzten Jahren verschiedene Zertifizierungssysteme für nachhaltige Gebäude entwickelt, die mit einer Bandbreite an Bewertungskriterien eine Art Leitfaden bieten.
 
International gibt es über 40 verschiedene Zertifizierungssysteme mit den unterschiedlichsten Herangehensweisen und Zielsetzungen.

Nachhaltigkeit auf höchstem Niveau:
The Edge, BREEAM Outstanding.

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Mit „The Edge“ hat Deka Immobilien eines der nachhaltigsten Bürogebäude der Welt im Portfolio.

Auswahl verschiedener Zertifizierungssysteme

  • Australien: Nabers, Green Star
  • Brasilien: AQUA, LEED® Brasil
  • China: GBAS
  • Deutschland: DGNB
  • Finnland: PromisE
  • Frankreich: HQE
  • Großbritannien: BREEAM® UK
  • Hong Kong: HK-BEAM
  • Indien: LEED® India, TerriGriha
  • Italien: Protocollo Itaca
  • Kanada: LEED® Canada, Green Globes
  • Malaysia: GBI Malaysia
  • Mexiko: LEED® Mexico
  • Niederlande: BREEAM® NL
  • Neuseeland: Green Star NZ
  • Österreich: ÖGNB - TQB (seit 1998 TQB; seit 2009 ÖGNB); klima:aktiv (seit 2005, Umweltministerium); DNGB, seit 2009 - adaptiert durch ÖGNI
  • Philippinen: BERDE, PHILGBC
  • Portugal: Lider A
  • Schweiz: Minergie
  • Singapur: Green Mark
  • Spanien: VERDE
  • Südafrika: Green Star SA
  • Vereinigte Staaten: LEED®, Green Globes

Zertifizierungssysteme - Gemeinsamkeiten und Unterschiede

In Europa stellen BREEAM®, LEED® und DGNB die wesentlichen Nachhaltigkeitszertifizierungssysteme dar. Die Bewertung erfolgt anhand einer Vielzahl von Kriterien, welche die Nachhaltigkeitsperformance von Gebäuden in strukturierter Form beurteilt. Das Nachhaltigkeitszertifikat HQE wurde 2005 ins Leben gerufen. Zertifizierungen nach HQE finden hauptsächlich in Frankreich Anwendung. Im Kern bewerten diese Zertifikate zumeist die ökologische Qualität sowie die soziokulturelle und funktionale Qualität der Gebäude. Das deutsche DGNB-Siegel ist im Vergleich dasjenige Label, welches die „Gesamtheit“ der Nachhaltigkeitsdefinition widerspiegelt: Ökologie | Ökonomie | Soziokulturelles. BREEAM und LEED fokussieren sich hauptsächlich auf den ökologischen Aspekt. Der WELL Building Standard wird seit 2014 vergeben und zeichnet sich durch seinen starken Fokus auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzer aus.

Nachfolgend ein vergleichender Überblick über die marktrelevanten Zertifizierungssysteme in Europa:



Das britische System BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) wurde1990 als das erste seiner Art entwickelt und veröffentlicht.

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BREEAM

Building Research Establishment – Environmental Assessment Method

BREEAM steht für Building Research Establishment – Environmental Assessment Method. Dieses Zertifizierungssystem wurde 1990 im Vereinten Königreich (UK) von BRE Global Limited entwickelt (UK 1990). BRE wurde 1921 gegründet und ist eine unabhängige, dem BRE Trust unterstellte und nach UKAS akkreditierte Forschungs- und Zertifizierungsinstitution, die 1990 die ersten Zertifizierungssysteme auf den Markt brachte. 

Seit der Markteinführung wurden mehr als 2,3 Millionen Gebäude registriert und über 590.000 zertifiziert. BREEAM ist derzeit in 90 Ländern präsent. BRE Global Limited ist der nationale Systemanbieter von BREEAM in Großbritannien und ist hauptverantwortlich für die Entwicklung von BREEAM-Systemen für Großbritannien und international. Es gibt weitere Ländervertretungen, die sogenannten „National Scheme Operators“ (NSOs). Die NSO besitzen eine exklusive Lizenz von BRE Global, für das jeweilige Land eigene Bewertungssysteme zu entwickeln in Anlehnung an BREEAM. Dabei wird die inhaltliche Anpassung bereits existierender BREEAM-Systeme auf lokale Standards unter Berücksichtigung von Normung, Gesetzgebung und Baukultur sowie unter Gewährleistung der Vergleichbarkeit zum internationalen BREEAM-Standard übernommen. Es gibt derzeit fünf europäischen NSOs. TÜV SÜD DIFNI ist der nationale Systemanbieter von BREEAM in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

In Abhängigkeit vom Nutzungsprofil existieren verschiedene Mindestanforderungen, die für eine Zertifizierung erfüllt sein müssen.

BREEAM - Bewertung und Auszeichnung

BREEAM Punktesystem:

Die Bewertung erfolgt anhand erreichbarer Erfüllungsgrade, welche mit Sternen ausgezeichnet werden. Je nach erreichtem Erfüllungsgrad werden Immobilien von 1 Stern bis 5 Sternen im Neubau / bei Modernisierung und im Bestand von 1 Stern bis 6 Sternen ausgezeichnet.


Erfüllungsrade BREEAM Neubau und Bestand

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BREEAM Nachhaltigkeitskategorien:

Das BREEAM Neubau System enthält neun Hauptkategorien und die Zusatzkategorie „Innovationen“. Dabei verbindet BREEAM gemäß dem „Code for a Sustainable Built Environment“ alle Lebenszyklusphasen von Immobilien.

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Management:
Das Ziel dieser Kategorie ist die Integration von nachhaltigen Managementpraktiken in der Planung, Konstruktion und Inbetriebnahme, Übergabe und Nachsorge.

 
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Gesundheit & Wohlbefinden:
In dieser Kategorie werden der Nutzerkomfort sowie die Gesundheit und Sicherheit für die Gebäudenutzer bewertet.

 
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Energie:
Die Kriterien von Energie verfolgen das Ziel energieeffiziente Gebäudelösungen, Systeme und Geräte sowie die Reduzierung von CO2-Emissionen zu fördern, insbesondere durch die Nutzung regenerativer Energien.

 
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Transport:
Die Kriterien in dieser Kategorie bewerten die Lage und Infrastruktur des Standorts, z. B. durch die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln und der Nahversorgung. Des Weiteren wird die Umsetzung von alternativen Transportlösungen gefördert.

 
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Wasser:
Das Ziel dieser Kategorie ist die Reduzierung des Verbrauchs von Trinkwasser durch eine möglichst wassereffiziente Ausstattung im Innen- und Außenbereich.

 
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Materialien:
Die Kriterien der Kategorie Materialien fördern die Reduzierung von negativen Umweltauswirkungen der verwendeten Baustoffe und Materialien während der Planung, Konstruktion, Wartung und Instandhaltung.

 
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Abfall:
Diese Kategorie bewertet ein nachhaltiges Abfallmanagement während der Bau- und Betriebsphasen.

 
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Landnutzung & Ökologie:
Ziele dieser Kategorie sind die Förderung einer nachhaltigen Landnutzung, der Schutz von Lebensräumen und die Verbesserung der Biodiversität am Standort.

 
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Umwelt:
Diese Kategorie bewertet die Vermeidung und Bekämpfung von Verschmutzung und Oberflächenwasserabfluss am Standort.

 
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Innovation:
In dieser Kategorie werden ein besonderes Engagement und innovative Maßnahmen belohnt.

 

Prozentuale Gewichtung der einzelnen Kategorien für BREEAM Neubau.

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"BREEAM ist eine eingetragene Marke des BRE (Building Research Establishment Ltd. European Trade Mark No. 5778551).
Die BREEAM Marken, Logos und Siegel unterliegen dem Copyright des BRE und werden nur mit Genehmigung weitergegeben".
Die BREEAM Trade Marks werden unter Lizenz verwendet.“

Auf BREEAM basierend wurde 1998 der US-amerikanische Standard LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) entwickelt.

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LEED®

Leadership in Energy and Environmental Design

LEED® steht für Leadership in Energy and Environmental Design und wurde 1998 auf Basis des britischen Zertifizierungssystems BREEAM vom U.S. Green Building Council® (USGBC) entwickelt. LEED® ist das international bekannteste Nachhaltigkeitslabel für Gebäude und definiert eine Reihe von Standards für umweltfreundliches, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen. Es wurden mittlerweile Gebäude in über 150 Ländern zertifiziert.
Mit LEED® können alle Gebäudetypen über den gesamten Lebenszyklus (Planung – Konstruktion – Betrieb) auf ihre Nachhaltigkeit bewertet werden. Die LEED®-Systemvarianten bewerten ein Gebäude in sieben Haupt- und zwei Zusatzkategorien.

LEED - Bewertung und Auszeichnung

LEED Punktesystem:

Die Bewertung erfolgt anhand eines Punktesystems. Außerdem gibt es Mindestanforderungen (Prerequisites), die zwingend erfüllt werden müssen, damit ein Gebäude zertifiziert werden kann. Weiterhin sind Grundvoraussetzungen (Minimum Program Requirements) zu erfüllen. Zur Erfüllung dieser Mindestanforderungen werden keine Punkte vergeben. Auf die restlichen Kriterien (Credits) können die Punkte beliebig verteilt werden. Maximal sind 110 Punkte erreichbar.
Abhängig davon, wie viele Punkte erzielt werden, können folgende Zertifizierungsstufen erreicht werden:  

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LEED Nachhaltigkeitskategorien:

Das LEED-System enthält folgende sieben Hauptkategorien und zwei Zusatzkategorien.

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Lage und Verkehrsinfrastruktur
Die Kriterien in dieser Kategorie bewerten die Lage und Infrastruktur des Standorts, z. B. durch die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln und der Nahversorgung. Des Weiteren wird betrachtet, ob ein bereits erschlossenes Grundstück oder eine Grünfläche bebaut wird. Auch wird die Umsetzung von alternativen Transportlösungen gefördert.

 
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Nachhaltige Standorte
Ziele dieser Kategorie sind die Förderung einer nachhaltigen Landnutzung, der Schutz von Lebensräumen und die Verbesserung der Biodiversität am Standort.

 
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Wassereffizienz
Das Ziel dieser Kategorie ist die Reduzierung des Verbrauchs von Trinkwasser durch eine möglichst wassereffiziente Ausstattung im Innen- und Außenbereich.

 
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Energie und Atmosphäre
Die Kriterien von Energie und Atmosphäre verfolgen das Ziel, eine bessere Energieeffizienz des Gebäudes und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen zu fördern. Des Weiteren wird die Umweltfreundlichkeit der Klimatisierung bewertet.

 
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Materialien und Ressourcen
Die Kriterien der Kategorie Materialien und Ressourcen bewerten die Verwendung nachhaltiger Materialien und ein nachhaltiges Abfallmanagement während der Bau- und Betriebsphasen.

 
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Innenraumqualität und Komfort
Das Ziel dieser Kategorie ist die Erhöhung der Innenraumluftqualität und des Nutzerkomforts durch z. B. eine ausreichende Belüftungsstrategie und Tageslichtversorgung. Des Weiteren spielt die Schadstofffreiheit von Materialien eine Rolle.

 
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Innovation
In dieser Kategorie werden ein besonderes Engagement, d. h. die Übererfüllung von Nachhaltigkeitskriterien, und innovative Maßnahmen belohnt.

 
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Regionale Prioritäten
In dieser Kategorie werden Sonderpunkte für auf die Region bezogene Maßnahmen vergeben.

 
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Integrativer Planungsprozess
Förderung erstklassiger und kostengünstiger Projektergebnisse durch die frühzeitige Analyse der Wechselbeziehungen zwischen Gebäudesystemen.

 

Prozentuale Gewichtung der LEED-Kategorien.

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LEED und das dazugehörige Logo sind ein Warenzeichen,
das dem U.S. Green Building Council gehört
und mit seiner Erlaubnis benutzt wird.

In Deutschland vergibt die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen seit 2009 das Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen, das gemeinsam mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung entwickelt wurde.

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DGNB

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ist Europas größtes Netzwerk für Nachhaltiges Bauen. Um nachhaltiges Bauen praktisch anwendbar, messbar und damit vergleichbar zu machen, hat die DGNB ein eigenes Zertifizierungssystem, das „Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen“ entwickelt. Erstmals am Markt angewandt wurde dieses 2009. Seitdem ist das System kontinuierlich weiterentwickelt worden und gilt heute als fortschrittliches und weltweit anerkanntes Green-Building-Zertifizierungssystem.

DGNB - Bewertung und Auszeichnung

Das DGNB System fußt auf den drei zentralen Nachhaltigkeitsbereichen Ökologie, Ökonomie und Soziokulturelles, die gleichgewichtet in die Bewertung mit einfließen. Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung bewertet das DGNB System zudem den Standort sowie die technische und prozessuale Qualität. Bewertbar wird die Performance in diesen Qualitäten durch insgesamt bis zu 37 Zertifizierungskriterien. Diese sind individuell abgestimmt auf verschiedene Nutzungstypen und sowohl für Neubau, Bestand als auch Sanierung und den Gebäudebetrieb anwendbar.


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DGNB Punktesystem:

Das DGNB-System bewertet nach Erfüllungsgraden. Der Gesamterfüllungsgrad errechnet sich aus den sechs Themenfeldern entsprechend ihrer Wertigkeit. Die Bewertung nach DGNB erfolgt in den Qualitätsstufen Platin, Gold, Silber und Bronze. Als höchste DGNB-Auszeichnung wird das Platin-Zertifikat verliehen. Ab einem Gesamterfüllungsgrad von 50% erhält das Gebäude das DGNB-Zertifikat in Silber. Ab einem Erfüllungsgrad von 65% wird das DGNB-Zertifikat in Gold vergeben. Für ein DGNB-Zertifikat in Platin muss das Projekt einen Gesamterfüllungsgrad von 80% erreichen.
 
Die DGNB hat den Anspruch, eine einheitlich hohe Qualität der Gebäude zu fördern. Der Gesamterfüllungsgrad reicht daher für ein Zertifikat allein nicht aus. Auch der Erfüllungsgrad muss in den ergebnisrelevanten Themenfeldern einen Mindesterfüllungsgrad erreichen, um die jeweilige Auszeichnung zu erhalten.


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DGNB Nachhaltigkeitskategorien:

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Ökologische Qualität
Die sechs Kriterien der Ökologischen Qualität erlauben eine Beurteilung der Wirkungen von Gebäuden auf die globale und die lokale Umwelt sowie auf die Ressourceninanspruchnahme und das Abfallaufkommen. Schwerpunkt ist hier u.a. die Erstellung einer Ökobilanz des Gebäudes, welche den Ressourcenverbrauch sowie den Primärenergieeinsatz des Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus einschließlich Errichtung, Nutzung und Entsorgung ausweist.

 
 
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Ökonomische Qualität
Die Kriterien der Ökonomischen Qualität dienen der Beurteilung der langfristigen Wirtschaftlichkeit (Lebenszykluskosten) und der Wertentwicklung.

 
 
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Soziokulturelle und funktionale Qualität
Die acht Kriterien der Soziokulturellen und funktionalen Qualität helfen dabei, Gebäude hinsichtlich Gesundheit, Behaglichkeit und Nutzerzufriedenheit sowie wesentlichen Aspekten der Funktionalität zu beurteilen.

 
 
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Technische Qualität
Die sieben Kriterien der Technischen Qualität bieten einen Maßstab zur Bewertung der Qualität der technischen Ausführung im Hinblick auf relevante Nachhaltigkeitsaspekte.

 
 
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Prozessqualität
Die neun Kriterien der Prozessqualität verfolgen das Ziel, die Qualität der Planung und der Bauausführung bis hin zur Inbetriebnahme des Gebäudes zu optimieren.

 
 
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Standortqualität
Die vier Kriterien der Standortqualität beurteilen die unter Nachhaltigkeitsaspekten relevanten Qualitäten der Gebäudeumgebung und Infrastruktur sowie die wechselseitige Wirkung zwischen Projekt und Gebäudeumfeld.

 
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Haute Qualité Environnementale -  HQE

Das Nachhaltigkeitszertifikat HQE (Haute Qualité Environnementale = hohe Umweltqualität) wurde 2005 von der Association pour la Haute Qualité Environnementale (ASSOHQE) ins Leben gerufen. Die ASSOHQE setzt sich zusammen aus Akteuren der französischen Bauindustrie und verfolgt das Ziel, Diskussionen in der Branche anzuregen und dadurch langfristig die Bauqualität zu verbessern.

Das HQE-Zertifikat wurde zunächst als Standard für bestehende sowie neue Büro- und Schulgebäude eingeführt, lässt sich aber heute auch bei Einfamilienhäusern und größeren Wohnbauten anwenden. Es soll Bauherren und Planer dazu anregen, Gebäude mit maximalem Komfort bei minimaler Beeinträchtigung der Umwelt zu entwickeln. Zur Qualitätssicherung findet jeweils nach Beauftragung, Planung und Fertigstellung eine Bewertung durch einen unabhängigen Gutachter statt, auf deren Grundlage die Zertifizierung in den drei Stufen Très Performant, Performant oder Base erfolgt.

Die Kriterien lassen sich in zwei Kategorien unterteilen:

  • Auswirkungen auf die Außenumgebung, z.B. „Harmonische Beziehung zwischen
    Gebäuden und ihrer unmittelbaren Umgebung“, „Minimierung von Abfällen im
    Betrieb“, „Minimierung des Energieeinsatzes“ oder „Minimierung der
    Gebäudewartung und -instandhaltung“
  • Raumklima, z.B. „hydrothermale Steuerungsmaßnahmen“, „Visuelle Attraktivität“, „Maßnahmen zur Geruchsbekämpfung“ oder „Kontrolle der Luftqualität“

Zertifizierungen nach HQE finden hauptsächlich in Frankreich Anwendung und sind bisher nicht verpflichtend.

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WELL Building Standard

Der WELL Building Standard wird seit 2014 vom amerikanischen International WELL Building Institute (IWBI) vergeben. Der Standard verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und umfasst 10 Themenbereiche (sogenannte Konzepte), die das Wohlergehen und die Gesundheit der Mieter und Nutzer einbeziehen: Luft, Wasser, Ernährung, Licht, Bewegung, thermischer Komfort, Klang, Materialien, Geist, Gemeinschaft.
 
Jedes Konzept umfasst eine Vielzahl an Kriterien, wobei für eine der vier Auszeichnung (Bronze, Silber, Gold, Platin) bestimmte Mindestanforderungen zu erfüllen sind.
 
Das Programm unterscheidet drei Projektarten: neue und bestehende Gebäude, neue und bestehende Innenausstattung, Kern und Hülle.
 
Gegenüber den anderen bekannten Green-Building-Standards zeichnet sich WELL durch seinen starken Fokus auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzer aus.